23. Oktober 2017

Auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeitsplätze

Aufruf von Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Klimaschutz zur Demonstration beim Klimagipfel in Bonn

 

Wir sind Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter. Wir setzen uns ein für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und gute Entlohnung. Wir wissen, dass die Mehrheit der Bevölkerung darauf angewiesen ist, ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Deshalb sind uns die Arbeitsplätze der Beschäftigten in der Kohle und der Autoindustrie nicht egal.

 

Wir wissen aber auch, dass es so nicht weitergehen kann. Die Verstromung der Kohle und der motorisierte Individualverkehr  heizen  das  Klima  dramatisch  an  und  führen  weltweit  zu  Wetterextremen  und  der
Vernichtung von menschlichen Existenzen. Wir können nicht so tun, als würde uns das nichts angehen. Das haben auch einige Gewerkschaften in Deutschland  begriffen.  Die  Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat z.B. beschlossen, sich für den „schnellstmöglichen“ Ausstieg aus der Braunkohle einzusetzen. Aber  Papier  ist  geduldig.  Wir  erwarten,  dass  die Gewerkschaften Personal und finanzielle Mittel zur Verfügung  stellen,  um  ihre  Mitglieder  gegen  die Klimaerwärmung und ihre Verursacher zu mobilisieren.

 

Das Ende der fossilen Ökonomie darf nicht auf Kosten der  Beschäftigten  in  den  verschiedenen  Branchen gehen.  Deshalb  erwarten  wir  als  Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter von unseren Interessenvertretungen, dass sie aktiv Konversionsprogramme, eine Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums von oben nach unten und eine radikale Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich vorantreiben.

 

Klimagerechtigkeit bedeutet, die Beschäftigten in der Branche nicht ihrem Schicksal zu überlassen. Ebensowenig diejenigen Opfer der Klimaerwärmung, deren Wohnstätten in den Fluten verschwinden, von Tornados und Hurrikans zerstört oder deren Ernten von Dürren vernichtet werden. Sie sind gezwungen, sich woanders eine neue Existenz aufzubauen.

 

Internationale Solidarität ist das Gebot der Stunde. Ein „weiter so“ führt geradewegs in die globale Barbarei. Der weltweite Aufschwung rechter Parteien ist ein deutlicher Vorbote dafür.

 

Noch ist es nicht zu spät. Wir rufen alle Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter auf, mit uns und vielen anderen gemeinsam am 4.11.2017 anlässlich der Weltklimakonferenz in Bonn für Klimagerechtigkeit und internationale Solidarität zu demonstrieren.

 

Treffpunkt:  Samstag  4.11.2017  um  11:30  vor  der  Post  am Münsterplatz in Bonn. Bitte bringt Fahnen, Wimpel und Westen eurer Gewerkschaften mit, damit wir als gemeinsamer Block zu erkennen sind und ein deutliches Zeichen setzen!

 

Bitte schreibt uns, mit wieviel Leuten ihr kommen wollt: Klimagewerkschafter@nullbwup.de

 

Kontakt auch für weitere Fragen und Anregungen. Infos: https://www.klima-kohle-demo.de/aufruf/

Auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeitsplätze: Die Zeit läuft!