10. Oktober 2025

Kölner Kino Cinenova verliert vor dem Arbeitsgericht

Der Kündigungsversuch eines Beschäftigten im Köln-Ehrenfelder Kino Cinenova ist vor Gericht gescheitert. Nach Darstellung der Geschäftsführung wurde die Kündigung deshalb ausgesprochen, weil der Mitarbeiter das Unternehmen in der Belegschaft diffamiert und auch eine der Geschäftsführerinnen unverschämt kritisiert habe.

Das reichte vor Gericht nicht aus, der Kollege R. wird nun weiter beschäftigt.

R. will nach eigener Aussage demnächst einen Betriebsrat im Cinenova aufbauen, um Missstände zu beheben, darunter die oft zu kurzfristigen Einsatzpläne und die Kettenverträge der Beschäftigten. Die meisten von ihnen sind Student*innen, die stundenweise im Kino und im Restaurant des Cinenova arbeiten.

Die prekäre Situation in der deutschen Kinolandschaft, die seit Corona nicht durchschlagend besser geworden ist, macht einvernehmliche Lösungen in den entsprechenden Unternehmen nicht gerade einfach. Zwar ist das häufig angesagte Kinosterben ausgeblieben, aber gerade die selbständigen Art-Kinos, zu denen das Cinenova gehört, sind bedroht. Und Zuschauerverluste, die passieren, wenn Kunden gegen die einigermaßen rüde „Personalführung“ protestieren wollen, könnten tödlich sein.

Umso wichtiger wäre, wenn der ruppige Stil der Cinenova-GmbH, die in den letzten Monaten mit sechs Kündigungen gegen Beschäftigte vorgegangen ist, ein Ende hat. Zumal die Kündigungsgründe, gelinde gesagt, diskussionswürdig sind. Sie reichen von besagtem „Unverschämt“ bis zum Vorwurf „Feiern nach Betriebsschluss“, und zwar in den Cinenova-Räumlichkeiten, wobei ein Fässchen Kölsch dran glauben musste.

Mag sein, dass der aktuelle Gang zum Arbeitsgericht für Ernüchterung und Umkehr sorgt. Zu wünschen wäre es: dem Kino, den Beschäftigten und den Kinobesucher*innen.